Sethereth
Er hatte den Federhandschuh aufgenommen! Natürlich hatte er das, sie hatte nichts anderes von ihm erwartet.
Und er behauptete sich, gegen sie, gegen alle, aber vorallem gegen sich selbst. Dieser Mann war stolz, und das mind. genau so sehr wie sie selbst. Das gefiel ihr! Und als er ihr dann so nah kam, dass sie ihn ohne Probleme hätte einfach küssen oder wahlweise auch beissen hätte können, musste sie sich sehr beherrschen.
Ein Filmausschnitt flimmerte in dem Moment durch ihren Geist.
„Das ist MEIN Tanzbereich, und das ist deiner. DU kommst nicht in meinen und ich nicht in deinen, alles klar?“Dieser Mann spielte mit dem Feuer, und er wusste das auch ganz genau! Nur… war sich besagtes Feuer noch unschlüssig ob es ihn fressen-, oder lieber zuerst noch eine Runde mit ihm spielen wollte.
Sie wich keinen Zentimeter, hielt seinem Blick problemlos Stand. Das hier war kein Dominanzgetue, hier wurden neue Grenzen abgesteckt. Er war gerade am Zug, aber das Blatt würde sich schon sehr bald wieder zu Ihren Gunsten wenden.
Tyler Lockwood schrieb: „Tja meine liebe Sethereth, das Leben ist nur selten fair!“ sein Gesicht wurde ernst und nachdenklich.
„Das weißt du selbst am Besten!“
Er war wieder aus ihrem Tanzbereich verschwunden. Wenn die ganze Situation gerade nicht so ernst gewesen wäre, hätte sie vielleicht über ihre seltsamen Gedankengänge schmunzeln können.
Aber so? NICHT! Stattdessen nickte sie nur zustimmend mit dem Kopf. Ja, wusste sie. Und jetzt fiel ihr in dieser Sekunde wieder das Gespräch im Wald ein. Wo sie sich ihm - ganz wider ihrer Natur und ihren Gefühlen - anvertraut hatte. Wo sie darüber gesprochen hatte, wie sie geworden war, was sie immer hatte werden sollen. Wie hart das Schicksal damals zugeschlagen hatte, wie sehr sie aus der Spur geraten war.
Und sie erinnerte sich wieder daran, dass er damals wie heute einfach nur zugehört hatte. Und genau wie damals hatte sie dieses seltsame Gefühl, dass er verstand. Auch wenn er es als ein Mensch niemals wirklich verstehen würde. Das konnte er gar nicht. Trotzdem…
„Ich habe meine Lektionen gelernt!“ ihre Stimme war leise.
„ich fürchte, wenn man unsterblich ist…“ und sie war sich inzwischen ziemlich sicher, dass sie es war
„dann fordern einen Lektionen des Lebens auf eine welterschütternde Weise. Denn… man hat zwar die Ewigkeit Zeit dazu zu lernen, aber Alter schützt vor Torheit nicht!“ für eine Sekunde lächelte sie, doch es erreichte ihre Augen nicht.
Tyler Lockwood schrieb: „Und ganz ehrlich, ich habe noch nie einen von euch getroffen, den ich, wie du es so schön gesagt hast, gemocht habe…“
Bei diesen Worten lächelte sie erneut, wie wahr. Daraus hatte er noch nie einen Hehl gemacht, dass ihn die Anwesenheit von „anderen Wesenheiten“ störte. Und wenn sie ehrlich war - bisher war es ihr sehr egal gewesen, was er von Leuten ihrer Art dachte oder nicht. Bis jetzt zumindest.
Nun… störte es sie doch.! Und sie wusste noch nicht einmal genau warum.
Vielleicht weil es ihr auf die Nerven ging, dass er alle Wesen über einen Kamm scherte, als böse, schlecht und abartig abstempelte und alle samt in eine Schublade gestopft hatte.
Vielleicht… !!!
„Ich weiss nicht warum du denkst, dass wie alle gleich sind, aber das sind wir nicht. Wir sind lediglich anders als die Menschen, das ist schon alles!“
Was gab es dazu noch zu sagen, er war ein Mensch, sie war keiner. Das war eine Tatsache, egal wie man das Blatt auch drehte oder wendete. Doch seine nächsten Worte überraschten sie.
Tyler Lockwood schrieb:„du könntest die erste Ausnahme werden!“ dann ließ er sich wieder nach hinten in seinen Sessel sinken, ohne jedoch den Blick von ihr zu wenden.
„Mitbewohnerin.“
Sie setze sich kerzengerade hin. Hatte sie sich da gerade verhört.
„Was hast du gesagt?“ sie spiegelte sein Verhalten von vorher perfekt, beugte sich mit dem Oberkörper über den Tisch und kam ihm sehr nahe. Ihre Augen schienen ihn zu durchleuchten.
„Habe ich gerade verstanden, dass sichb der werte Herr sich geruht dazu herabgelassen, um sich unters Fußvolk zu mischen. Oder im Klartext, dass du bei mir, obwohl du weisst was ich bin, eine Ausnahme machst?“ dieses Mal versuchte sie das breite Grinsen, dass ihre Mundwinkel zu sprengen drohte, gar nicht erst zu unterdrücken.
Ach was… der Mann war doch tatsächlich einsichtig. Es gab also doch noch Wunder!
Sie entließ ihn nicht aus ihrem Blick.
„Wie komm ich zu der Ehre? Allerdings fühle ich mich geneigt dir mitzuteilen, dass ich mich durchaus geschmeichelt fühle! Oh du mein zukünftiger, wenn auch durch und durch seltsamer Mitbewohner!" sie lachte. Es war ein lautea, durch und durch befreites Lachen.
"So wie ich das hier sehe, wird es mit dir auf jeden Fall ganz sicher nicht langweilig werden!“